Twitter-Chef Jack Dorsey hat Ende Januar auf einer Entwicklungskonferenz in München angekündigt, eine deutsche Dependance zu eröffnen (nachzulesen z.B. bei handelsblatt.de). Seitdem betteln Kölner Unternehmer und Bürger in Twitter-Kurzmeldungen bei @jack darum, dass die Wahl auf Köln statt auf Hamburg, Berlin oder Frankfurt fällt (wir berichteten). Der Verband Kölner Internet-Unternehmen und die Agentur Denkwerk haben gestern sogar das Twitter-Logo durch die Stadt marschieren lassen (weitere Bilder der Aktion bei Twitpic):
Source: blog.denkwerk.com via Hendrik on Pinterest
Es ist unklar, ob der Twitter-Boss das Treiben in Köln registriert. Aber wenn er es tut, reibt er sich hoffentlich verwundert die Augen. Schließlich will sein Unternehmen ja eine Marketingabteilung in Deutschland einrichten. Jetzt erledigen das mit der Werbung plötzlich andere, unentgeltlich.
Man kann diese Anbiederung grotesk finden. Es lohnt sich trotzdem ein Blick auf das, was unter dem Schlagwort “#twithubcgn” bei Youtube eingegangen ist. Da gerät der Balztanz um den blauen Vogel zur kollektiven Sinnsuche einer Stadt, die immer ganz oben mitspielen will und sich darüber gerne selbst überschätzt. In knapp 20 Videobotschaften preisen die Kölner den Dom, den Karneval und die angeblich beste Pizza. Was also hat Köln, was Berlin & Co. nicht bieten können? Am besten gefällt uns die Einschätzung des Büttenredners Willibert Pauels:
http://www.youtube.com/watch?v=M3By1LrTxDY
© steffen auf elfnachelf, 2012. |
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